Harry Potter und die Politik
Wissen, Macht und Zauberei
Ines Abrecht, Moritz Herrmann, Jean-Claude Milner
Was hat es mit dem »Phänomen Harry Potter« auf sich? Geht es hier wirklich nur um Hexen, Zauberer und Magie? In welchem politischen System leben die Hexen und Zauberer, warum haben sie keinen Staat im eigentlichen Sinne? Warum wärmen sie sich weiterhin an Kaminen und fahren mit Eisenbahnen? Und was hat dies mit dem Kapitalismus zu tun?
Jean-Claude Milner liest das Werk von J. K. Rowling konsequent als einen Bildungsroman, der in der Tradition des europäischen Humanismus und der angelsächsischen politischen Philosophie steht. Der Weg, den wir mit Harry Potter beschreiten, ist ein Bildungsweg, der sich mit Dumbledores Strategie einer humanistischen Politik überkreuzt, die letztlich darauf zielt, die magische Welt von der ihr innewohnenden Versuchung zu befreien, der Vorstellung ihrer eigenen Überlegenheit nachzugeben. Für eine derartige Versuchung, die nicht ohne Anklänge an die Politik und Geschichte des 20. Jahrhunderts bleibt, steht Voldemort.
Das vorliegende Buch eignet sich sowohl für philosophisch Interessierte, die Potter’sche Erzählung überhaupt erst zu entdecken, als auch für die bereits in sie Eingeweihten, diese zu begreifen.