Heinrich Raspe IV. von Thüringen
Landgraf und Gegenkönig
Hans Spichalsky
Mit der in Szene gesetzten Geschichte über den als „Pfaffenkönig“ geschmähten Thüringer Landgrafen Heinrich Raspe IV. möchte der Autor dem Leser die mittelalterliche Geschichte Thüringens und des deutschen Reichs näher bringen. In Thüringen herrscht um 1225 ein glanzvolles Fürstenpaar: Landgraf Ludwig IV. und seine Frau Elisabeth von Ungarn. Der frühe Tod Ludwigs beim missglückten Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. bringt seinen jüngeren Bruder Heinrich auf den thüringischen Fürstenthron. Heinrich Raspe IV. regiert mit großer Tatkraft über die umfangreichen Besitzungen in Thüringen, Hessen und Sachsen, die er vor allem gegen den Erzbischof von Mainz zu verteidigen weiß. 1245 aber schlägt seine reichs- und kaiserfreundliche Politik um, und Heinrich wird mithilfe der deutschen Erzbischöfe zum Gegenkönig gewählt. Zwei Jahre später fällt er im Kampf gegen Friedrichs Sohn König Konrad IV.