Heiratspolitik
Susanne Anna, Frank M. Bischoff, Heike Preuß
„Verliebt, verlobt, verheiratet“. Was heute im Volksmund ein oft weitergegebener Ausspruch ist, gehört für viele Menschen noch zur Verwirklichung und Vollendung ihres Liebeslebens. Die eheliche Verbindung zweier Menschen entsprach in der frühen Neuzeit jedoch nicht immer der gegenwärtigen Vorstellung einer Liebesheirat. So kann man sich in der Gegenwart kaum noch vorstellen, dass es Zwangsheiraten oder abgesprochene Ehen gab. Doch genau dieses Prozedere gehörte in der frühen Neuzeit zum Usus des Adels. Nicht nur zur Vermögenserweiterung dienten Heiraten in dieser Zeit. Auch Machtkämpfe unter den Adeligen und politische Streitfälle wurden durch Hochzeiten geschlichtet oder gar ausgelöst.