Heiteres und Bedenkliches
Erinnerungen aus einem langen Sängerleben
Christian Pfarr, Karin Schatz, Eduard Wollitz
Eduard Wollitz studierte an der Hochschule für Musik in Hamburg mit dem Ziel, Dirigent zu werden. Man wurde jedoch auf seine Stimme aufmerksam und er begann mit einer Gesangsausbildung. Schon bald war er in Liederabenden in kleinerem Rahmen zu hören.
Im Alter von dreiundzwanzig Jahren begann seine Laufbahn als Opernsänger am Staatstheater Darmstadt. Neben einer späteren langjährigen Bindung an das Hessische Staatstheater Wiesbaden war er Gast an vielen Bühnen des In- und Auslandes. Engagements in Hamburg, München, Berlin, Wien, Paris, Brüssel, Amsterdam, Warschau, Venedig, Lissabon, Kopenhagen, Stockholm, Teheran und Los Angeles, führten ihn zusammen mit Dirigenten wie Carlos Kleiber, Kurt Masur, Hermann Scherchen, Nello Santi, Michael Gielen, Ottmar Suitner, Georges Prêtre und vielen anderen.
Von gleicher Bedeutung wie die Opernbühne ist für Eduard Wollitz das Konzertpodium. Neben internationalen Konzert- und Oratorienauftritten gilt seine besondere Liebe dem Liedgesang.
Im Jahr 1974 wurde Eduard Wollitz Professor für
Gesang an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
und leitete ab 1985 neun Jahre lang als Dekan den
Fachbereich Musik.
In den letzten Jahren ist Eduard Wollitz auch als
Rezitator zu hören gewesen, wobei das Melodram
– eine theatralische Kunstform des 19. Jahrhunderts – in
seinem Repertoire stets einen gewichtigen Platz einnahm.