Hermeneutik, Glaube und Freiheit
Mohammad Mojtahed Shabestaris Adaption europäischer Philosophie und Theologie im postrevolutionären Iran
Roman Seidel
Mohammad Mojtahed Schabestari, emeritierter Professor für Vergleichende Theologie in Teheran, zählt zu den bedeutendsten religiösen Intellektuellen Irans. Seine auf den Ideen von Autonomie und Freiheit basierende Konzeption des Glaubensbegriffs und seine Reflexionen zum Begriff des menschlichen Verstehens haben zum Teil heftige Kontroversen im postrevolutionären Iran ausgelöst. Diese Studie untersucht, auf welche Weise Schabestari, [im deutschsprachigen Raum als Protagonist des Christlich-Islamischen Dialogs bekannt,] durch die Auseinandersetzung mit den Schriften einschlägiger deutschsprachiger Philosophen (u.a. Schleiermacher, Heidegger und Gadamer) und Theologen (Rahner, Barth, Tillich, Buber) die Begriffe Hermeneutik, Glaube und Freiheit verknüpft, eine offene Deutung der Islamischen Ideengeschichte und muslimischer Religiosität entwickelt und dadurch den religionsphilosophischen Diskurs in Iran nachhaltig beeinflusst hat.