Hochintensives Muskeltraining bei Typ-2-Diabetes
Gesundheitsrelevante Auswirkungen eines Trainingsprogramms im Rahmen einer Crossover-Studie
Björn Eichmann
Aktualität des Themas: In Deutschland gibt es derzeit ungefähr sechs Millionen diagnostizierte Typ-2-Diabetiker und die Tendenzen seit den letzten Jahren sind besorgniserregend. Hierfür ist unter anderem ein Lebensstil verantwortlich, der durch Bewegungsmangel und schlechte Ernährungsgewohnheiten charakterisiert werden kann. Ein aktiver Lebensstil wird empfohlen und genau hier setzt diese Studie an. In ihr werden die Effekte eines Sportprogramms und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit von Typ-2-Diabetikern untersucht. Gegenstand und Studiendesign der Arbeit: Zur Zeit wird in der Sporttherapie von Typ-2-Diabetikern vorwiegend ein ausdauerorientiertes Training empfohlen. Das durchgeführte hoch-intensive Muskeltraining grenzt sich von dieser Empfehlung deutlich ab und zeigt die Facetten eines solchen erstmals durchgeführten Muskeltrainings auf. Dieses Training wurde mit der höchsten Ausbelastungsintensität an zwei Tagen pro Woche über sechs Monate absolviert. Im Rahmen der Untersuchung wird dargestellt, ob sich gesundheitsrelevante Parameter wie beispielsweise die Blutzuckerwerte, die Muskelmasse, der Körperfettanteil, das organische Fettgewebe, die Medikation und das Wohlempfinden veränderten. Die Arbeit wurde als Crossover-Studie über einen Zeitraum von 24 Monaten angelegt. Das halbjährige Trainingsprogramm startete nach sechs Monaten Beobachtungszeit; zeitgleich wurde darüber hinaus eine Kontrollgruppe beobachtet, die kein Muskeltraining verfolgte. Zwölf Monate nach Trainingsende der Experimentalgruppe wurden alle Probanden erneut kontaktiert und Untersuchungen unterzogen, so dass auch eine Aussage über die Nachhaltigkeit der Intervention möglich ist. Ergebnisse der Studie: Die Studienergebnisse zeigen, dass sich sowohl die Muskelmasse, der Körperfettanteil, der HbA1c-Wert, das viszerale Fettgewebe, der Bauchumfang, der Phasenwinkel und das Wohlempfinden deutlich durch ein Hochintensitätstraining verbessern lässt. Zudem wird offengelegt, dass diese Intervention auch nachhaltige Effekte hat und das der subjektive Gesundheitszustand, das Ernährungsverhalten und vor allem auch die Medikation positiv beeinflusst werden kann.