Hochnebel
Roman
Reinhardt Kleinöder
Der Schriftsteller Robert Fellner, in Berlin mit einem Literaturpreis geehrt, erhält die Chance eines Jahres-Stipendiums im süddeutschen Städtchen Zargen, dessen Bürgermeister ihm auch ein Domizil in einem alten Turm bietet. Und Fellner ergreift die Chance zum Tapetenwechsel; nicht zuletzt deshalb, um den Scherben der zerbrochenen Beziehung zu seiner Freundin Thea den Rücken zu kehren. Die Vergangenheit lässt sich allerdings nicht abstreifen. Wütende Anrufe von Thea erreichen ihn; Erinnerungen an seine Kindheit mit dem Verlust des Vaters holen ihn ein. Statt an einem Manuskript zu arbeiten, verbringt Fellner seine Tage und vor allem die Abende mit Gregor, Maxi und Fred in deren literarischem Club; erfährt ihre Geschichte und hört ihren Geschichten zu. Fellner durchstreift die Stadt auf seinen Spaziergängen. Dabei lernt er den Architekten Thomas und den Maler Alexander kennen. Seine Begegnungen und seine Träume geben ihm Zeichen, die er nur zum Teil zu entschlüsseln vermag. Ein Ausflug endet mit dem Totalschaden des Autos. Obwohl sich Fellner nur leicht verletzt, wirft ihn dieser Crash, der weit schlimmer hätte ausgehen können, buchstäblich aus der Bahn. Er stellt das Schreiben nun ganz ein und begräbt seine künstlerischen Ambitionen. Gleichzeitig öffnen sich ihm Türen, denn in der Nähe des Unfallorts trifft er auf eine Frau, in der er sich verliebt. Aber seine Liebe zu ihr bringt in neue Schwierigkeiten, denn Helen ist die Frau des Bürgermeisters, seines Auftraggebers und Gönners, dem er ein literarisches Werk schuldet. Es geht also um einen Helden zwischen Provinzalltag und elitärem Kunstanspruch; um vier junge Männer auf dem Experimentierfeld der Belletristik; um eine Ehe, in der beide Partner fremdgehen; um einen Autounfall, einen Betrug, ein Verhör, eine Flucht.