Hugh Henry Brackenridge
Richter, Republikaner, Man of Letters
Frauke Lachenmann
Richter und Romancier, Politiker und Dichter, Journalist und Anwalt der Aufständischen – Hugh Henry Brackenridge ist eine der exzentrischsten Figuren der amerikanischen Gründerzeit; eine Persönlichkeit, die die hohen poli-tischen und intellektuellen Aspirationen der Epoche in sich vereint. Seine Komplexität und scheinbare Widersprüchlichkeit; seine eigenwillige Selbstpositionierung im Spannungsfeld von traditionellem Republikanismus, naturrechtlichem Liberalismus und Schottischer Aufklärung verblüfft und provoziert Literatur- und Rechtshistoriker bis heute. Dabei wurden die Konflikte und kreativen Impulse, die sich daraus ergaben, dass der Autor von Modern Chivalry neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit drei Jahrzehnte lang als Anwalt und Richter arbeitete und die Entwicklung von Pennsylvanias Rechtssystem wesentlich beeinflusste, von der Kritik weitgehend übersehen. In dieser Studie wird erstmals versucht, Brackenridges Gesellschaftsvision mittels einer Zusammenschau von politischem, juristischem und literarischem Quellenmaterial zu beschreiben. Die Untersuchung knüpft dabei an aktuelle Forschungen zur frühen Republik an, die ein gänzlich neues Bild der intellektuellen Gemengelage der USA im ausgehenden 18. Jahrhundert gezeichnet haben, und zeigt diesen eigenwilligen Autor in einem neuen Licht.