Hybride Geschlechterpraktiken
Erwerbsorientierungen und Lebensarrangements von Frauen im ostdeutschen Transformationsprozess
Susanne Völker
Die bundesdeutsche Gesellschaft ist insgesamt von einem tiefgreifenden Umbau erfasst, dabei zeigen sich Differenzen zwischen Ost und West. Im Zentrum dieser Arbeit stehen ostdeutsche Transformationsverläufe; sie verweisen auf historisch anders gewachsene Strukturen und kulturelle Praktiken. Die Erwerbsorientierungen, gelebten Geschlechterarrangements und Verknüpfungen von Arbeit und Leben ostdeutscher Frauen (und Männer) sind hierfür ein Beispiel. Die befragten Beschäftigen der Deutschen Bahn AG begegnen den Anforderungen betrieblicher und gesellschaftlicher Umstrukturierungen mit hybriden, vielfältig positionierten Praktiken. Dabei zeigen sich ebenso Tendenzen verstärkt geschlechterhierarchischer Lebensführungen wie auch ein eigensinniges Bestehen auf geschlechtergerechtere Arrangements von Leben und Erwerbsarbeit, die die zunehmend marktradikalen Formen der Erwerbsintegration in Frage stellen.