I. Teil Untersuchungen über die Gleichgewichtsdrucke in gefüllten Azetylenflaschen. II Teil Untersuchungen über die Bildung von Azetylenhydrat
Paul Hölemann
Azetylen vermag bekanntlich wie eine ganze Reihe anderer Gase mit Wasser unter höherem Druck und bei genügend niedriger Temperatur ein festes Gashydrat zu bilden (siehe z. B. [1.2]). Diese Hydrate sind nur in festem Zustand beständig. Es hat beim Azetylen eine Zusammensetzung, die der Formel C H • 5,75 H ü ent 2 2 2 spricht. Die Bildung kommt nach den Röntgenaufnahmen von STACKELBERG und Mitarbeitern [2] und CLAUSEN [3] dadurch zustande, daß das Azetylen infolge seiner Molekulargröße die Fähigkeit besitzt, sich in Hohlräume eines kubischen Eisgitters einzulagern. Aus den Messungen von VILLARD [1] und verschiedener anderer Autoren ergibt sich das in Abb. 1 dargestellte Phasendiagramm für das Nebeneinanderbestehen der verschiedenen möglichen Aggregatzustände der Komponenten C H ud H 0 2 2 2 neben dem Hydrat. Mit der Existenz von Hydrat ist demnach nur unter den Druck -Temperaturverhältnissen der Bereiche A und B zu rechnen. In den Be reichen Abis E können normalerweise jeweils zwei Substanzen in zwei Zu ständen, längst der eingezeichneten Kurven abis fin drei Zuständen, vorliegen. Besonders bemerkenswert ist der Schnittpunkt I und die von ihm ausgehende Kurve c. Sie stellt die obere Temperaturgrenze dar, bis zu der Hydrat überhaupt beständig ist. Sie ist nur gestrichelt eingetragen, da ihr genauer Verlauf von den Dichten des Hydrats und der Komponenten abhängig ist. Die erstere ist aber bisher nicht exakt bekannt.