Ilija Trojanow
Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln 2017
Gabriele Ewenz, Stadtbibliothek Köln, Ilija Trojanow
Der Heinrich-Böll-Preis ist die höchste u. renommierteste Auszeichnung, die von der Stadt Köln vergeben wird. Im Gedenken an den Kölner Ehrenbürger u. Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, verleiht die Stadt seit 1985 den nach ihm benannten Preis für herausragende schriftstellerische Leistungen der deutschsprachigen Literatur. Ilija Trojanow zählt zu den international bekanntesten deutschsprachigen Schriftstellern, kaum ein anderer Autor setzt das politische Engagement von Heinrich Böll so konsequent und literarisch ambitioniert fort wie er, heißt es in der Begründung der Jury. Beide Autoren haben leidvoll erfahren müssen, was Totalitarismus bedeutet: Böll, geboren 1917, während der Zeit des Nationalsozialismus, Trojanow, geboren 1965, als Sohn einer bulgarischen Familie, die 1971 nach Deutschland floh. Konsequenterweise hat sich Trojanow nicht nur als kompromissloser Kritiker des Überwachungsstaats profiliert, sondern auch als rastloser Helfer für verfolgte und exilierte Schriftsteller. In der von ihm herausgegebenen Reihe Weltlese erscheinen Bücher aus der ganzen Welt in Erstübersetzungen. Trojanow ist der Ansicht, wie er in einem Interview im Vorfeld der Preisverleihung äußerte, dass Literatur eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Funktion erfülle und das man mit der Poesie Sprache erweitern, verändern und vertiefen kann. Darin sieht Trojanow Parallelen zu dem Werk und Engagement Heinrich Bölls.