Im Atelier. Künstlerportäts
Edition Ornament
Ilona Ripke
Friedrich Lamberty maß nur 162 Zentimeter und nannte sich deshalb Muck, nach der berühmten Märchenfigur von Wilhelm Hauff. 1891 als Sohn eines Kaufmanns geboren, brach er mit 14 aus seiner Familie aus, ging auf Wanderschaft und wurde einer der Wortführer der Wandervogel-, Reform- und Jugendbewegung. Mit seiner „Neuen Schar“ zog er vor genau 100 Jahren durch ganz Thüringen und versetzte alle Städte in „Tanzwut“. Wegen „Vielweiberei“ aus seinem Winterquartier auf der Leuchtenburg bei Kahla vertrieben, schuf Muck in Naumburg eine Drechslerei, die als „Werkschar“ eine neue Gemeinschaft auf dem Handwerk gründen wollte. Wie das Bauhaus – doch im Geist einer „völkischen“ Wiedergeburt Deutschlands. „Kampf für die Volksgemeinschaft gegen alles Gemeine, gegen Ausbeutung“, stand als Motto in seinem Wanderbuch. Aus Misstrauen gegen die etablierten Parteien sympathisierte er mit dem linken Flügel der NSDAP um Strasser und geriet bald mit den neuen Machthabern in Konflikt. 1945 führte der Lebenskünstler seine „Handwerkstätten“ weiter, wurde als „Saboteur“ verdächtigt und floh 1951 in den Westen, wo Muck-Lamberty in den sechziger Jahren als Vorläufer der Hippie-Bewegung wiederentdeckt wurde. 1984 starb er, hochbetagt und bis zuletzt unangepasst, in der Bruchermühle (Westerwald). Die Naumburger Publizistin Heidemarie Hecht erkundet die wichtigsten Lebensstationen und Motive dieser schillernden Figur – eines völkischen Freigeistes.
Die Berliner Fotografin hat in vier Jahrzehnten Maler und Bildhauer in ihren Ateliers besucht. 49 ihrer Künstlerporträts vereint der bibliophil gestaltete Band im Duoton-Druck. Mit dem Vorwort „Das innere Gesicht. die Künstlerporträts der Fotografin Ilona Ripke“ von Roberta Maria Gelmi und einer Ripke-Porträtzeichnung von Arno Mohr als handgeleimtes Frontispiz. Dunkelblauer Karton mit handgeleimtem Etikett (Foto Atelier Fritz Cremer) und Buchhülle in ziegelrotem Karton. Einmalige Ausgabe in 250 Exemplaren, den ersten 20 liegt je ein signiertes Originalfoto (Charlotte Pauly in ihrem Atelier, 1978) bei. Vorzugsausgabe nur über www.edition-ornament.de bestellbar.