„im lichtstrom versunken nun sonnenhaft“
Dokumente zum Schaffen des Dresdner Komponisten Jörg Herchet
José Luis Galindo Burke, Jörg Herchet, Dong-Hak Kim, Jörg Milbradt, Ulrich Siegele, Christoph Sramek, Lydia Weißgerber
Der Komponist Jörg Herchet gehört mit Sicherheit zu den ungewöhnlichsten Musikern, denen es gelungen ist, innerhalb des Kunstsystems der DDR als auch jenem der Gegenwart eine Nische zu finden. Ebenso aus religiöser wie auch ästhetischer Überzeugung entwickelte er eine eigene sensible Tonsprache, ließ sich weder vom System noch später vom Markt und ebenso wenig von irgendwelchen kompositorischen Schulzwängen beeinflussen.Neben seinem zentralen und umfangreichen kompositorischen Werk hat der Lehrer Jörg Herchet – er wirkte fast 20 Jahre lang als Dozent bzw. Professor für Komposition an der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ – sich immer auch als Autor bemerkenswerter feinsinniger musiktheoretischer und analytischer Texte betätigt. Sein 70. Geburtstag ist Anlass für die Ausgabe einer umfassenden und aufschlussreichen Auswahl solcher Aufsätze aus verschiedenen Zeiten und Kontexten.Der Musikwissenschaftler Christoph Sramek ist Spezialist für das Werk Herchets. Aus einer mittlerweile jahrzehntelangen Kenntnis und Beschäftigung heraus gelang es ihm, für diesen Band Texte zusammenzustellen und in Beziehung zu setzen, die ein ebenso markantes wie detailliertes Bild des Feingeistes Herchet abgeben, sich gleichermaßen auf ausgesuchte Einzelwerke beziehen wie noch viel mehr auf den außergewöhnlichen musikphilosophischen Ansatz des Komponisten und insbesondere die prägende religiöse Komponente, aber auch seine Beziehung zu Musikgeschichte und Tradition.Das bedeutende Umfeld wird in einer Reihe von Beiträgen diskutiert, die Weggefährten beisteuerten – Briefe, Aufsätze und Stellungnahmen unter anderem von Lydia Weißgerber, Jörg Milbradt und Ulrich Siegele.