Im Schatten der DEFA
Private Filmproduzenten in der DDR
Ralf Forster, Volker Petzold
DDR-Film gleich DEFA-Film: Mit dieser vorherrschenden GleichSetzung räumen Ralf Forster und Volker Petzold gründlich auf. Sie eröffnen erstmalig den Blick auf eine Gesamtdarstellung der mehr als 25 privaten Filmstudios und professionellen Einzelfilmer aus dem Osten Deutschlands – und damit auf etwa 1500, heute zumeist vergessene »Gebrauchsfilme« mit den Schwerpunkten Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft, wobei deren thematische Vielfalt und formale Qualitäten beachtlich sind: Dokumentar-, Image- und Werbefilme, ökologische wie ethnografische Vortragsfilme, Trickfilme für alle Altersgruppen. Dabei ist die Geschichte der privaten Filmhersteller in der DDR zugleich eine Geschichte, die Systemwidersprüche aufdeckt und sie anhand konkreter Medienerzeugnisse erfahrbar macht. Außerdem reflektiert die Publikation das spezifische Verhältnis der DDR zur Werbung, zur medialen Innen- und Außendarstellung. Denn während Werbespots fürs Inland trotz innovativer Gestaltung oft einen aufklärenden Zug annahmen, präsentierten Informations- und Messefilme für Exportgüter zumeist einen modernen Industriestaat und verzichteten auf politische Statements.