Im Wirtshaus
Eine Geschichte der Wiener Geselligkeit
Wolfgang Kos, Ulrike Spring
Als Ort der Geselligkeit ist das Wiener Wirtshaus seit Jahrhunderten ein Fixpunkt. Doch als Mythos rangiert es hinter Kaffeehaus und Heurigem. Das Beisl ums Eck steht für städtischen Normalbetrieb. Es ein Mikrokosmos des Alltäglichen.
Die Schiefertafel mit den Klassikern der Wiener Fleischküche. Die Stehschank mit der wuchtigen Kühlwand. Die Wandvertäfelung, die gescheuerten Holztische, später abgelöst von Resopal. Das sind die typischen Merkmale eines Wirtshauses. Im halböffentlichen Raum des Wirtshauses trafen sich Stammtischrunden, Vereine und politische Gesinnungsfreunde. 1848 verabredeten sich die revolutionären Studenten in Gasthäusern, später wurden in Hinterzimmern Arbeitervereine gegründet. Der Wirt und die Wirtin waren die – oftmals berühmten – Hauptfiguren. Bier und Wein standen lange in Konkurrenz, bevor sie eine feuchtfröhliche Koalition eingingen.
Die Ausstellung führt weit zurück, bis zu einer Taverne, die kürzlich bei einer Ausgrabung entdeckt wurde. Und sie reicht bis zur Beisl-Renaissance in der jüngsten Vergangenheit.