Industrialisierung
Gerhard Henke-Bockschatz
Unter “Industrialisierung” wird der sozialökonomische Entwicklungssprozess verstanden, der Agrargesellschaften in Industriegesellschaften umformte – in Gesellschaften, die von maschineller Produktion, freien Unternehmern und Lohnarbeitern, von Mobilität von Waren und Menschen und von großstädtischen Lebensformen geprägt sind. Ausgehend von England durchliefen die meisten Staaten Europas und Nordamerikas sowie einige wenige andere Länder in der Zeit zwischen der Mitte des 18. Jahrhunderts und dem Beginn des Ersten Weltkriegs den Industrialisierungsprozess. Diese Umwandlung ermöglichte das für uns heute so selbstverständliche Wirtschaftswachstum – die Voraussetzung für Wohlstand, aber auch für soziale Probleme, denen v. a. mit den Instrumenten der sozialen Sicherung begegnet wird.
Die Industrialisierung ist klassischer Stoff des Geschichtsunterrichts. In diesem Band sind die grundlegenden Quellen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Umwelt, Alltag und Mentalitäten multiperspektivisch und kontrovers zusammengestellt.