Innovationen ohne Risiken und Nebenwirkungen?
Nachhaltige Präventionsstrategien für Innovationsarbeiter/-innen entwickeln!
Bernd Kriegesmann
Die Innovationsfähigkeit von Unternehmen wird als eine zentrale Voraussetzung zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit angesehen. Wichtigste Basis für die Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte, Dienstleistungen und Verfahren sind kompetente und leistungsfähige Fach- und Führungskräfte. Während Bemühungen zur Steigerung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen stetig zugenommen haben, bleiben mögliche Folgen von Innovationen für die Beteiligten und Betroffenen oft unbedacht. Projektförmige Innovationsarbeit ist einerseits geprägt durch vollständige, motivierende und herausfordernde Aufgaben. Andererseits stellen Veränderungsprozesse für die Beteiligten Herausforderungen aus Routinen und Sicherheiten dar. Unsicherheiten, zu überwindende Widerstände und extensive Arbeitszeiten sind Bedingungen von Innovationsprozessen, die oft als belastend empfunden werden. Innovationsarbeit birgt daher nicht nur Chancen, sondern auch Risiken und Nebenwirkungen für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Dominant orientiert sich das betriebliche Gesundheitsmanagement an den Routineprozessen von Unternehmen. Darum gilt es, zielgruppenspezifische Ansätze zur präventiven Gestaltung von Innovationsarbeit zu entwickeln. Um diese Zusammenhänge zu analysieren, wurden im Rahmen des Projektes PräGO 35 teilstrukturierte Interviews sowie eine schriftliche Befragung mit 229 Führungskräften durchgeführt.
Die gewonnenen Erkenntnisse verdeutlichen die Ambivalenz von Innovationsarbeit und unterstreichen den Bedarf an Initiativen organisationaler Prävention. Im Rahmen des Projektes wurde zu diesem Zweck ein integriertes Personal- und Organisationsentwicklungsprogramm mit Ideen zur nachhaltigen Gestaltung von Innovationsarbeit entwickelt.