Irgendwann ein neuer Morgen
Eine Zukunftserzählung
Ute Eppich
2035. Die 45jährigen Zwillingsbrüder Markus und Philip, Philips Lebensgefährtin Kerstin und Markus‘ kleine Tochter Laura überleben eine weltweite Katastrophe. Während sie die „drei dunklen Tage“, die von mehreren Sehern in verschiedenen Jahrhunderten angekündigt wurden, im Keller verbringen, halten die drei Erwachsenen Rückschau auf ihr bisheriges Leben, das, von der Zeit geprägt, bei keinem einfach verlaufen ist. Ein übermächtiger, alles beherrschender Staat, hohe Arbeitslosigkeit und damit einhergehende Armut, Kriminalität und Glaubenslosigkeit beeinflussten und veränderten die Menschen. Nach den drei dunklen Tagen gibt es kein Wasser, keinen Strom, keine Medien und damit auch keine Nachrichten darüber, was für eine Art Katastrophe überhaupt über sie gekommen ist. Markus besorgt unter Lebensgefahr Benzin, um mit dem Auto zu einer Quelle fahren und für die Familie wenigstens das lebensnotwendige Wasser holen zu können. Sie erinnern sich schließlich an einen alten Bekannten, einen Amateurfunker, und suchen ihn auf. Er hat in seinem „Funkerbunker“ überlebt und kann ihnen nun mitteilen, was ihm Funkerkollegen aus anderen Teilen der Erde, einer Erde, die ihr Gesicht durch die Katastrophe verändert hat, berichten. Ländereien sind untergegangen, Inseln neu entstanden. Die Hälfte der Menschheit hat nicht überlebt. Obgleich die drei Erwachsenen und das zehnjährige Kind schon sehr beengt und bescheiden wohnen und leben, nehmen sie noch einen vierzehnjährigen Jungen, dessen Eltern während der Katastrophe umgekommen sind, bei sich auf. Die unvermeidbare Nähe aller Beteiligten sorgt mit der Zeit auch für zwischenmenschliche Konflikte. Kerstin und Philip heiraten nach der Geburt ihres Sohnes Johannes unter berührenden Umständen in einer schon seit Jahren geschlossenen Kirche. Zehn Jahre „Danach“, als sich ihrer aller Leben schon fast normalisiert hat, trifft die Familie erneut ein Schicksalsschlag. Doch sie alle werden für andere Menschen zu Hoffnungsträgern einer besseren Zeit. Und diese Zeit kündigt sich zaghaft mit Kerstins Sohn Johannes an. Eine bessere, geistig hellere Zeit, ein neuer Morgen, bricht an