Isriye-Seriana
Heiligtum, Siedlung und Militärstation in Zentralsyrien von der frühen römischen Kaiserzeit bis in die mamlukische Epoche
Rüdiger Gogräfe
Der Tempel von Isriye, dem antiken Seriana, stellte bislang ein zwar hervorragend erhaltenes, dennoch aber schweigendes Monument in der syrischen Steppe dar. Die Untersuchungen des DAI umfassten eine Bauaufnahme, eine Grabung im Umfeld des Tempels sowie einen Siedlungssurvey. Vorgelegt werden die Grabungsergebnisse mit Befunden von der römischen Kaiserzeit bis zu den späteren Nutzungsphasen mamlukischer Periode. Die Erbauung, der Ausbau, die Aufgabe und die folgenden Nutzungsänderungen des Baues werden rekonstruierend wiedergegeben. Umfassend werden die Einrichtungen und Befunde zum Kult des Tempels analysiert, seine Parallelen zu Orakelheiligtümern der griechischen und nahöstlichen Welt untersucht und damit sein kulturgeschichtliches Umfeld zwischen nahöstlicher Tradition und griechisch-römischer Akkulturation beleuchtet. Survey und Grabung stellen das Heiligtum in seinen siedlungsgeschichtlichen Kontext und erhellen anhand neuer Funde die Präsenz römischen Militärs an dieser Stelle.