Italienbriefe 1902
Karl Jaspers, Suzanne Kirkbright
Eine Romreise leitet den neunzehnjährigen Studenten Karl Jaspers auf neue Lebenswege. An einer unheilbaren Krankheit leidend, kämpft Jaspers als Patient in polemischen Gesprächen gegen den diagnostizierenden Arzt. In Briefen an die Familie erkennen wir den Vorwärtsstrebenden, der die Würde des Menschen verteidigt. Die Italienbriefe zeigen Jaspers als geübten Zeichner und Kunstliebhaber. Seine Beobachtungsgabe ist auf den Menschen gerichtet; der Student zeigt einen Hang zur Karikatur. Jaspers‘ Briefe zeichnen den Weg zu einer Kommunikationsdynamik, wie sie sich ausgebildet und systematisch erfaßt im späteren Werk des Philosophen entfalten wird.
‚Um diese Weisung des Hausarztes Fraenkel entspinnt sich eine komplexe Kommunikation zwischen Karl, seinen Eltern und dem Arzt selbst, in deren Verlauf Jaspers seine Gesprächspartner mit viel Umsicht und Takt schließlich für sein römisches Reisevorhaben gewinnt.‘
(Christian Geyer in der FAZ, 10.7.2006)