Jackie in Silber
Erzählungen
Andreas Stichmann
Held sein! Darum geht es doch. Frisch auf, geradeaus! Ein Afrikareisender stolpert über ein Riesenmädchen. Eine Witwe wartet am Zuckerwattestand. Eine freiheitsliebende Mama bricht am Frühstückstisch zusammen. Und die Kneipengemeinschaft setzt alle Hoffnung auf den großen Verkünder. Dass Helden scheitern, ist der Lauf der Dinge. Sie bleiben zurück im trostlosen Hawaiihemd, im eigentlich doch nicht so glamourösen Silberkleid. Andreas Stichmanns Helden aber laufen im Scheitern zur Höchstform auf.
Sie finden sich in den unterschiedlichsten Situationen wieder: Etwa in Südafrika, wohin die Erzählung Malealea führt. Dort sehen sich zwei junge Männer trotz aller Offenheit unüberwindbarer Fremdheit gegenüber, aber auch unvergesslichen Eindrücken. In Goldener Stern wird versucht, Mädchen zu beeindrucken – unverständlicherweise durch Sport. Und dann bleibt noch die Frage: Wer ist Rex Huhmann?
In diesen elf Erzählungen trifft der Leser auf eine junge Stimme und auf einen Blick, der sich abseits der begangenen Wege neu auf die Welt einlässt. Mit allen Folgen. Andreas Stichmanns Texte sind klar, ohne einfältig zu sein. Sie schillern an ungewohnten Stellen. Sie haben angenehm greifbare Ecken. Sie sind witzig, ohne mit dem Humor durch die Luft zu wedeln. Und es finden sich Sätze in ihnen, mit denen man sofort seine Wohnung schmücken möchte.