Jahrbuch Recht und Ökonomik des Dritten Sektors 2005/2006 (RÖDS)
Der Dritte Sektor im 21. Jahrhundert - Auslauf- oder Zukunftsmodell?
Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Rolf Stober
Die Neoklassische Ökonomik suchte lange Zeit nach Bereichen, in denen Marktversagen vorliegt, um daraus Empfehlungen für staatliches Handeln abzuleiten. Spätere Ansätze stellen das Staats- und Politikversagen in den Vordergrund und begründeten damit die Forderung nach einer umfassenden Privatisierung. Beide Seiten ignorieren weitgehend die Möglichkeiten, die sich durch die Organisationen des Dritten Sektors ergeben.
Neben juristischen Ansätzen aus dem Öffentlichen Recht und dem Wirtschaftsrecht ist der methodologische Ansatzpunkt der Beiträge in RÖDS die Neue Politische Ökonomie, die Neue Institutionenökonomik, die Verfassungsökonomik und die Ökonomische Analyse des Rechts.
Ziel der Beiträge ist es, den Schlagabtausch zwischen den Protagonisten von Markversagens- und Staatsversagensargumenten mit neuen Ideen und Konzepten zu bereichern. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Dritten Sektor birgt die Chance, neue institutionelle Arrangements zur Bereitstellung von Kollektivgütern zu erforschen.