Jahrzehnte in rot-weiss-rot: die 80er, die 80er, die 2000er
Robert Gokl, Peter Liska, Wolfgang Stickler
„Willkommen in der Zukunft“ Andreas Novak, ORF Mit dem TV-Dreiteiler „Die 80er, 90er und 2000er Jahre“ setzt der ORF die Politik-, Alltags- und Gesellschaftsgeschichte der 2.Republik fort. Die Serie analysiert drei Jahrzehnte der innen und außenpolitischen Wandlungen, geprägt von Skandalen, Pleiten, Pech und Pannen, beschreibt die Identitätskrise des „Homo Austriacus“, die Zertrümmerung vertrauter Klischees. Die beiden, einst großen politischen Lager schrumpfen auf Kosten der FPÖ zu Mittelparteien. Die Globalisierung wird zum Diktat des Faktischen. Politik muss nun zunehmend internationaler gedacht werden. Am Ende der 80er Jahre steht eine neue globale Ordnung: Ostblock und Warschauer Pakt brechen zusammen. Der EU- Beitritt sollte die Österreicher in den 90er Jahren zu Europäern machen, den Heimatbegriff ebenso erweitern wie den Solidaritätsbegriff. Doch dem stehen immer stärkere, auch populistisch gesteuerte gesellschaftliche Spaltungsprozesse entgegen, etwa in der Ausländerfrage. „Spindoctors“ beginnen an der Effizienz und dem Verkauf politischer Botschaften zu feilen. Das betont eher den Warencharakter von Politik, behebt aber deren stetigen Reputationsverlust nicht. AKH, Hainburg, Weinskandal, Waldheim-Affäre, Noricum, Lucona, Bawag, Buwog, Telekom und Hypo stehen als Synonyme für den Glaubwürdigkeitsverlust politischer Eliten, für die massive Beschädigung und Erosion der politischen Kultur. Die Schnittstellen zwischen Wirtschaft und Politik werden vor allem in den 2000er Jahren zum fruchtbaren Humus für Korruption.