Jessica
Wolf-Dieter Prescher
Die sechzehnjährige Jessica, ein frecher, selbstbewusster Teenie wächst in einem gut bürgerlichen Stadtteil Berlins auf.
Beneidet von ihren Freundinnen, um ihr stets gefülltes Portemonnaie, fehlt ihr jedoch familiäre Geborgenheit und Wärme.
Der Beruf, die politische Arbeit, und außereheliche Partnerschaft nimmt beide Elternteile voll in Anspruch. So merken sie nicht wie ihre pubertierende Tochter sich Anerkennung und Liebe außerhalb der Familie holt. Immer öfter stellt sich Jessica die Frage, warum können Kinder nicht ihre Eltern erziehen?
Da keiner der Eltern für sie Zeit hat, verliert sie ihnen gegenüber jede Achtung und Respekt. Erst als sie schwanger wird und der Vater des Kindes plötzlich wie vom Erdboden verschwunden ist, kommt sie zu sich. Für sie bricht eine Welt zusammen. Aus Angst versucht sie die Schwangerschaft zu verheimlichen. Sucht Wege und Mittel das Kind in sich zu töten. Jeden Tag reift in ihr von neuem der Gedanke, das Kind darf nicht leben. „Ich muss es heimlich zur Welt bringen, und dann töten. Aber wie?“
Plötzlich steht das junge, sonst so kesse und lebensbejahende Mädchen vor einer Finsternis, aus der sie nicht weiß, wo der Ausweg ist…