Jesus
Geschichte und Gegenwart
Takashi Onuki
Das Jesusbuch des japanischen Neutestamentlers geht eigene Wege: In kritischem Blick auf die verbreitete politische Vereinnahmung Jesu fragt Onuki, wie der irdische Jesus sein Jetzt versatnden und erfahren hat. Er beschreibt den Zusammenhang der Vorstellungen in Jesu Worten und Wirken als ein Bildernetzwerk, das gewoben und gelebt wurde, im Tod zerbrach und nach Ostern neu gestaltet wurde. Am Ende fragt Onuki nach einer „neuen Entmythologisierung“: In Anlehnung an Augustin und Walter Benjamin interpretiert er Jesu Zeitauffassung als Leben im „omniteporalen Jetzt“, das jeder „heilsgeschichtlich“-politischen Vereinnahmung widersteht.