Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770 – 1837) und die Pharmazie, Chemie und Medizin seiner Zeit von Friedrich,  Christoph, Kästner,  Ingrid

Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770 – 1837) und die Pharmazie, Chemie und Medizin seiner Zeit

Band 21 der Erfurter Akademie-Reihe „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ enthält die erweiterten Beiträge der Tagung „Johann Bartholomäus Trommsdorff und die Pharmazie, Chemie und Medizin seiner Zeit“, die am 12./13. Mai 2022 unter großer öffentlicher Beteiligung im Rathaussaal in Erfurt stattfand. Nach zweimaliger Verschiebung der Corona-Pandemie wegen konnte damit an den 250. Geburtstag von Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770-1837) erinnert werden mit einem umfangreichen wissenschaftlichen Programm unter Beteiligung von Experten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Türkei.
Trommsdorff, der nicht nur in der deutschen Pharmaziehistoriographie als „Vater der Pharmazie als Wissenschaft“ gilt, war nicht nur Wissenschaftler, Hochschullehrer und ab 1822 Direktor der „Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt“ (gegr. 1754), sondern auch Offizinapotheker mit Leidenschaft sowie chemischer Fabrikant, er setzte sich ganz im Sinne der Aufklärung für die sozialen Belange von Apothekern und Apothekergehilfen ein und entwickelte sogar ein utopisches Konzept für ein staatliches Apothekenwesen.
Ausgehend von Leben und Leistungen Trommsdorffs sowie der Chemie und Medizin seiner Zeit umspannen die Beiträge Trommsdorffs internationale Kontakte nach Frankreich, Russland, in die Schweiz und führen sogar zu Spuren von Trommsdorff in Japan. Als wichtige Quelle zu seinen wissenschaftlichen Kontakten wird die umfangreiche Korrespondenz vorgestellt. Weitere Kapitel behandeln den Arzneischatz und die Arzneimittelpreise der Trommsdorff-Zeit, die Leistung Trommsdorffs als Lexikographen, widmen sich seinem Vorläufer als Gründer eines pharmazeutischen Privatinstitutes Johann Christian Wiegleb (1732-1800) und seinem Zeitgenossen Martin Heinrich Klaproth (1743-1817), einem der genialsten Apotheker und chemischen Analytiker, der sieben chemische Elemente entdeckte. In zwei weiteren Kapiteln geht der Blick ins Ausland, zur Pharmazie der Trommsdorff-Zeit in Österreich und der Türkei.
Ein abschließender Beitrag, reich bebildert, widmet sich der zeitgleichen Ausstellung „Wer war Johann B.? – Trommsdorff und der Aufbruch in die Moderne“ im Erfurter Stadtmuseum, die durch die Erfurter Akademie sowie die Merck KG Darmstadt und die Familie Trommsdorff mit Exponaten unterstützt wurde.
Die in diesem Band versammelten Beiträge liefern wichtige Ergebnisse und neue Erkenntnisse zu Trommsdorff und seiner Zeit, die nicht nur für Pharmazie- und Wissenschaftshistoriker, Pharmazeuten, Chemiker und Mediziner von Interesse sind, sondern die auch für Lokalhistoriker und historisch interessierte Laien vielfache Anregung und Belehrung bieten.

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