Johann Gottlieb Naumann und die europäische Musikkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts
Bericht über das Internationale Symposium vom 8. bis 10. Juni 2001 im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele 2001.
Ortrun Landmann, Hans-Günter Ottenberg
„Zahlreiche Abbildungen (mit Quellenverzeichnis) und Notenbeispiele, sowie ein Personen- und Werkregister erhöhen den praktischen und dokumentarischen Wert dieses Bandes, der für die zukünftige Auseinandersetzung mit Naumann unentbehrlich ist.“ (Peter Sühring, Forum Musikbibliothek 2007/1)
„Hier ist wirklich Hochachtung zu zollen vor der geduldigen Forschungsarbeit Vieler in ungezählten Stunden unter Bibliotheks- und Archivlampen.“ (Sybille Graf, Dresdner Universitätsjournal 4/2007)
„Dieses Buch wäre also auch ein Kompendium für Musikpragmatiker, um sich hier Anregungen zu holen. Zahlreiche Abbildungen (mit Quellenverzeichnis) und Notenbeispiele, sowie ein Personen- und Werkregister erhöhen den praktischen und dokumentarischen Wert dieses Bandes, der für die zukünftige Auseinandersetzung mit Naumann unentbehrlich ist.“
(Peter Sühring, Forum Musikbibliothek, Jahrgang 28, Heft 2007/1)
Es ist das Verdienst Johann Gottlieb Naumanns (1741–1801), des langjährigen kursächsischen Hofkapellmeisters, das Dresdner Musikleben nach den Verheerungen des Siebenjährigen Krieges zu erneuter Blüte geführt zu haben. Als Komponist für Bühne, Kirche und Kammer fand er zu Lebzeiten hohe Anerkennung im In- wie Ausland. Er blieb bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinem Kantatenwerk Vater unser in den internationalen Konzertsälen präsent, darüber hinaus mit Gustaf Wasa auf der Stockholmer Opernbühne sowie mit einigen seiner Messen in der Dresdner Katholischen Hofkirche. Richard Engländers bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten zu Naumann und seinem Dresdner Umfeld in den 1920er Jahren blieben ohne die angemessene Resonanz, weil der Autor aus dem nationalsozialistischen Deutschland emigrieren mußte.
Im Jahre 2001, anlässlich des 200. Todestages des Dresdner Musikers, bot sich Gelegenheit, durch ein Internationales wissenschaftliches Symposion die verbliebenen Forschungslücken aus neuester Sicht schließen zu helfen. Die Beiträge von Wissenschaftlern aus aller Welt widmen sich überwiegend den zentralen Naumannschen Schaffensbereichen Oper und Kirchenmusik in all ihren Spielarten und setzen sich mit der europaweiten Rezeption und Überlieferung seines Werks auseinander.
Mit dem Symposionsbericht liegt ein neues Standardwerk zu Naumann vor, das Engländers Arbeiten auf neuestem Stand fortsetzt und der Forschung zu Naumann als bedeutendem Komponisten und zu den Stätten seines Wirkens – über Dresden hinaus – neue Impulse gibt.
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It is entirely due to Johann Gottlieb Naumann (1741–1801), kursächsischer Hofkapellmeister (Court Music Director of Elec-toral Saxony) of many years standing, that Dresden’s musical life experienced a revival after the devastations of the Seven Year’s War. As a composer of incidental, sacred and chamber music he was highly acknowledged in his time at home and abroad. Until the middle of the 19th century, his cantata Vater unser was performed in international concert halls, Gustaf Wasa was staged at the Stockholm opera, and a few of his Masses were regularly played in the Katholische Hofkirche (Catholic Cathedral) in Dresden. Richard Engländer’s pioneering academic research on Naumann and his musical milieu in Dresden never met with any appropriate response, as the author had to emigrate from National Socialist Germany in the 1920s.
In 2001 on the occasion of the 200th anniversary of the death of the Dresden composer, an international academic symposium was designed to fill the gaps in the research on Naumann with the latest discoveries. The contributions of scholars from all over the world are devoted to Naumann’s variety of operatic and sacred musical works, and analyse the reception they experienced in Europe as well as the written records of his work.
This report presents a standard work on Naumann, which completes Engländer’s research with the latest findings, and gives new impetus on the research on Naumann as an important composer and on places he worked outside of Dresden.