Johannes Chrysostomus und seine Kenntnisse der antiken Agonistik
Im Spiegel der in seinen Schriften verwendeten Bilder und Vergleiche
Alois Koch
Johannes mit dem Beinamen „Chrysostomus“ („Goldmund“), der große Prediger der Alten Kirche (349 – 407), verwendet in einer frappierenden Fülle Bilder und Vergleiche aus der antiken Agonistik. Seine detaillierten Kenntnisse des Wettkampfbetriebs basieren mit Sicherheit auf der Begegnung mit den „Olympischen Spielen“, die in Daphne, der Vorstadt von Antiochia, noch bis 520 n. Chr. stattfanden.
In der vorliegenden Untersuchung wird – aufgrund einer umfangreichen Erhebung dieser Bilder und Vergleiche – der zeitgenössische Wettkampfbetrieb nachgezeichnet. Obwohl die Wettkämpfe von Chrysostomus wegen ihrer Verquickung mit dem heidnischen Kult kategorisch abgelehnt werden, dienen sie ihm in seinen Predigten als vorbildliche Beispiele für die Kämpfe der Märtyrer, aber auch für das sittliche Bemühen jedes Christen.