Johannesoffenbarung und Kirchenbau von Böcher,  Otto

Johannesoffenbarung und Kirchenbau

Das Gotteshaus als Himmelsstadt

Erst seit wenigen Jahrzehnten findet die Johannesoffenbarung ein nennenswertes Interesse der wissenschaftlichen Theologie. Daran schuld ist nicht nur die Nüchternheit der Reformatoren und der Aufklärung, sondern auch der vielstimmige Chor derer, die sich bis heute auf diese Schrift berufen: Chiliasten und Sektierer, Schwärmer und Kulturkritiker, religiöse Hellseher und Propheten eines nahen Weltendes. Ihnen setzt der Autor die von der Spätantike bis ins 20./21. Jh. ungebrochene Wirkungsgeschichte der Johannesoffenbarung entgegen: das Fortleben ihrer Bilder und Strukturen in der Architektur und der Ausstattung der Kirchengebäude. Das Nebeneinander von futurischer und präsentischer Eschatologie machte es möglich, das unter Rückgriff auf die apokalyptischen Visionen gebaute Gotteshaus als Ort gegenwärtigen Heils zu verstehen, ohne die Hoffnung auf die endzeitliche Heilsvollendung aufgeben zu müssen. Die 22 Kapitel der Apokalypse werden daher im Wortlaut mitgeteilt und in ihrer ursprünglichen Bedeutung kurz erklärt; ausgewählte Beispiele aus der Architektur- und Kunstgeschichte, die auf Bilder und Visionen der Offenbarung zurückgehen, werden vorgestellt und teilweise auch abgebildet. Der Bogen spannt sich von den sieben Leuchtern bzw. vom siebenarmigen Leuchter (Offb 1) über die vier Evangelistensymbole (Offb 4), über Marienvorstellungen (Offb 12) und über die zwölf Edelsteine der Vasa sacra (Offb 21) bis zu Taufsteinen und Jesse-Bäumen (Offb 22). Der berühmte »Bamberger Reiter« ist der reitende, unbewaffnete Messias von Offb 19, und die Einzelheiten des Kirchengebäudes und seiner Ausstattung definieren den christlichen Sakralbau als Abbild des himmlischen Jerusalems von Offb 21f. Erstmals wird die prinzipielle Rolle der Apokalypse als »Baubuch« deutlich. Die befragten mittelalterlichen Quellen erweisen durch eine Fülle wörtlicher Zitate und Anspielungen aus der Apokalypse, dass die Deutung des Kirchenbaus als Herabkunft der Himmelsstadt auf den Berg Zion nicht neuplatonischer Philosophie, sondern der kirchlichen Exegese von Offb 21,2.10 entstammt.

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Die Publikation Johannesoffenbarung und Kirchenbau - Das Gotteshaus als Himmelsstadt von ist bei Neukirchener Theologie, Vandenhoeck & Ruprecht erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Johannesapokalypse, Johannesoffenbarung, Kirchenbau. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 45 EUR und in Österreich 47 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!