Joseph Joachims Geigen
Ihre Geschichte und Spieler, besonders der Sammler Wilhelm Kux
Ruprecht Kamlah
Dr. Ruprecht Kamlah, Notar a.D., Musikliebhaber und Geigenkenner, Verwandter der Familien Joseph Joachims und Ludwig Wittgensteins, schließt im vorliegenden Werk eine wesentliche musikwissenschaftlichhistorische Lücke:
Nach über zehnjähriger internationaler Recherche gibt Kamlah detaillierten Einblick in die Geigensammlung des nach Niccolò
Paganini berühmtesten Geigers, Pädagogen, Mentors und Instrumentensammlers:
Joseph Joachim. Er verfolgt die Biografien der Geigen, die Joachim zugeschrieben werden, teilweise bis heute, soweit die Eigentümer bekannt sind. Die späteren Spieler und bedeutenden Geigensammler treten auf. Des Weiteren weitet er den
Blick kriminologisch auf Joachims vermeintlichen Besitz einer Guarneri-Violine in Zusammenhang mit dem Wiener Bankier
und Musikmäzen Wilhelm Kux. Dessen dramatische Geschichte und Flucht vor den Nazis nach dem „Anschluss“ mit seinen Geigen wird erzählt, die Frage, ob es sich bei der ihm zugeschriebenen Guarneri del Gesù 1737 um Raubkunst handeln könnte, wird geprüft. In einschlägigen Briefwechseln, z. B. zwischen Joachim und Clara Schumann in Düsseldorf, oder Expertisen, Kaufvertragsrecherchen bzw. Besitzergenealogien der einzelnen Instrumente fächern Dr. Kamlahs Untersuchungen ein internationales Netz verschlungener Wege der Geigen und Schicksale ihrer verschiedensten Besitzer auf. Ein Buch, das Musiker, Studierende – die Violinzunft – interessieren wird und bei sich Zuhause haben sollten.
Ein wertvoller Erkenntnisschatz über die Violinfachwelt, deren Virtuosen zu Joachims Zeit und bis heute samt einem historischen Exkurs zu Kunst- und Enteignungsverbrechen während der NS-Zeit. Zu allem ist es auch verständlich geschrieben.