Judenhetze
Judentum und Antisemitismus
Carl Albert Loosli
1937 schreibt C. A. Loosli dem Rabbiner R. E. Botschko: ‚Ich verstehe mich keineswegs auf Theologie, am allerwenigsten auf jüdische.‘ Deshalb, fährt er fort, sei sein ‚Philosemitismus‘ eigentlich eine ’nicht-jüdische Humanität‘. Zehn Jahre früher, 1927, ist es Loosli ‚zur Gewissens- und zur Bürgerpflicht‘ als ‚Schweizer und Demokrat‘ geworden, gegen den aufkommenden Antisemitismus Stellung zu beziehen: Er verfasst das in diesem Band vollständig dokumentierte Buch Die schlimmen Juden! (geschrieben 1926) – eine fulminante Polemik gegen die perfiden ‚Protokolle der Weisen von Zion‘ und die darauf basierende Hetzschrift ‚Der internationale Jude‘ des damals weltweit mächtigsten Wirtschaftsführers Henry Ford. Das Buch dokumentiert auch, dass Loosli sehr früh die Gefahr erkannte, die von den deutschen Nazis – die er ‚die Hakenkreuzler‘ nannte – ausging.
Wegen seines Buches wird Loosli 1934 zum Experten im international stark beachteten und historisch bedeutsamen Berner Prozess um die ‚Protokolle‘.
Ausschnitte aus Looslis umfangreichen Stellungnahmen beweisen auch seinen antifaschistischen Mut. Zudem dokumentiert der sechste Band der Werkausgabe Looslis Engagement für die Flüchtlinge und für ein offenes Asylrecht vor und während des Zweiten Weltkriegs.