Jürgen Ovens (1623–1678)
Maler in Schleswig-Holstein und Amsterdam
Constanze Köster
Das Werk des Malers Jürgen Ovens (1623–1678) bewegt sich zwischen zwei kulturellen Zentren des neuzeitlichen Europas: Amsterdam und dem Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf. Als Protagonist des niederländischen Goldenen Jahrhunderts ist Ovens gleichzeitig eine Schlüsselfigur der Gottorfer Blütezeit im 17. Jahrhundert. Ovens wirkte maßgeblich mit am Kunsttransfer von den Niederlanden in den Norden Deutschlands und darüber hinaus. Die Ausbildung und Vernetzung im Rembrandt-Uylenburgh-Kreis verhalfen ihm zu Aufträgen von Bürgertum und Adel in den Niederlanden und in Schleswig-Holstein.
Ovens war in erster Linie Porträtist sowie Maler von Historien und Allegorien. Hinzu kommen religiöse Werke. Sein Œuvre bildet deutlich die Hinwendung zum hellen Stil ab, flämische Einflüsse, besonders die Arbeiten Anthonis van Dycks, prägen seine Kunst.
Der Band geht dieser Entwicklung nach, zeigt Einflüsse und Abgrenzungen auf und gibt ausführliche Betrachtungen einzelner Werkgruppen. Erstmals seit gut 100 Jahren wird das vollständige Œuvre vorgestellt, einschließlich eines komplett bebilderten Gemälde- und Grafik-Katalogs und eines Quellenanhangs im Wortlaut.