Jugenden, soziale Ungleichheit und Werte
Theoretische Zusammenführung und empirische Überprüfung
Fanny Tamke
Die Auffassung von Jugend im Plural ist wissenschaftlicher Konsens. Die empirische Jugendforschung antwortet darauf häufig mit öffentlichkeitswirksamen Typologien auf der Basis von Wertorientierungen, ohne diese in gesellschaftlichen Strukturen zu verorten. Dieses Buch thematisiert die sozialstrukturelle Verankerung der Pluralität von Jugend. Jugenden werden als Ausdruck sozialer Ungleichheit verstanden, die über ein mehrdimensionales Konzept der sozialen Lage abgebildet werden können. Es wird gefragt, inwieweit sich die strukturelle Pluralität in den Wertorientierungen Jugendlicher widerspiegelt. Der theoretisch hergestellte Zusammenhang zwischen Jugenden, sozialer Ungleichheit und Werten wird empirisch anhand einer Sekundäranalyse der Daten der 13. Shell-Jugendstudie überprüft. Die Ergebnisse sprechen für eine Integration des ungleichheitstheoretischen Paradigmas im Rahmen einer sozial-strukturell-sozialisationstheoretischen Jugendforschung.