Kanzlerkandidaten im Fernsehen
Eine Analyse der Berichterstattung der Hauptabendnachrichten in der heißen Phase der Bundestagswahlkämpfe 1994 und 1998
Reimar Zeh
Auch 1998, wie zuvor schon zur Bundestagswahl 1994, wurde diagnostiziert, dass die großen Parteien einen „amerikanischen“ Wahlkampf geführt hätten. Sie würden Ereignisse inszenieren, um die Berichterstattung vor allem des Fernsehens zu ihren Gunsten beeinflussen zu wollen. Die Parteien, so zum Teil der Vorwurf, würden ihren Spitzenkandidaten zum Hauptthema ihrer Kampagne machen und damit einen inhaltsleeren Wahlkampf führen. Ebenso werden alle vier Jahre wieder Vorwürfe an die Medien – besonders an das Fernsehen – laut, sie würden sich zu stark an den Inszenierungen der Parteien orientieren und so an Autonomie gegenüber den politischen Akteuren verlieren. Vor diesem Hintergrund analysiert dieses Buch die Berichterstattung über die Kanzlerkandidaten.