Kapitalmarktrechtlicher Anlegerschutz und Internationales Privatrecht
Joachim Schneider
Im Zuge des Entstehens eines gesamteuropäischen Kapitalmarktes bzw. der zunehmenden Globalisierung der Kapitalmärkte weisen die Kapitalanlagegeschäfte des Privatanlegers gerade im Bereich der Aktien- und Börsentermingeschäfte zunehmend internationale Bezüge auf. Dies stellt eine Herausforderung für das Internationale Privatrecht dar. Sachrechtlich ist das deutsche Anlegerschutzrecht einerseits durch eine Gemengelage von Gesetzes- und Richterrecht geprägt, das sich andererseits in kollisionsrechtlich erheblicher Weise zu einem normübergreifenden Ansatz – dem kapitalmarktrechtlichen Anlegerschutz – zusammenfassen läßt. Ausgehend von diesem Befund und unter Würdigung der spezialgesetzlichen Kollisionsnormen erfolgt eine detaillierte Einordnung des kapitalmarktrechtlichen Anlegerschutzes in das kollisionsrechtliche System. Primäres und sekundäres Gemeinschaftsrecht sowie die neueren sach- und europarechtlichen Entwicklungen werden dabei berücksichtigt.