Karl Griewank (1900-1953) – ein deutscher Historiker im „Zeitalter der Extreme“
Tobias Kaiser
Der Historiker Karl Griewank, 1900 geboren und 1953 durch Suizid aus dem Leben geschieden, ist bekannt durch seine Studien zu Königin Luise, zum Wiener Kongreß und zur Geschichte der neuzeitlichen Revolutionen.
Die Arbeit stellt Griewank als Vertreter der Generation um 1900 vor, beschreibt den liberalen Demokraten der Weimarer Republik, der als langjähriger Referent der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Anstellung findet – und analysiert seine vergeblichen Bemühungen, auch nach 1933 eine wissenschaftliche Karriere zu ergreifen, ohne NSDAP-Mitglied zu werden. Es folgt die produktive, aber konfliktreiche Zeit in Jena, wo er seit 1947 als sogenannter „bürgerlicher“ – d.h. nichtmarxistischer – Historiker lehrte. Abschließend behandelt der Band Wirkung und Rezeption von Griewanks Werk.
An seinem Beispiel veranschaulicht der Autor hier zentrale Aspekte der Biographieforschung und der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte.