Karl Schmidt-Rottluff
Die Holzstöcke; Katalogbuch zur Ausstellung in Berlin, Brücke Museum, Dezember 2011-Februar 2012
Günther Gercken , Magdalena M Moeller, Christiane Remm, Magdalena Schlösser
Die Holzstöcke offenbaren unmittelbar die schöpferische Genese der Holzschnitte, mehr als der flächige Druck auf Papier dokumentieren sie die Bearbeitung und die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Material. Neben der Graphik zeigt sich die besondere Affinität Karl Schmidt-Rottluffs für den Werkstoff Holz in der Anfertigung von Skulpturen, Möbeln und Kunsthandwerk. Die plastische Gestaltung der Holzstöcke steht an der Schwelle zum dreidimensionalen Schaffen des Künstlers.
Das Brücke-Museum besitzt mit über 200 Holzstöcken fast die Hälfte des Holzschnittwerkes Schmidt-Rottluffs – der Künstler selbst hatte sie 1975 dem Museum geschenkt. Die Holzstock-Sammlung reicht von frühen kleinformatigen Arbeiten um 1905 bis in die späten zwanziger Jahre und gibt einen umfassenden Überblick über das Werk Karl Schmidt-Rottluffs, darunter auch gebrauchsgraphische Arbeiten wie Ex libris, Zeitschriften- und Mappentitel. Ab Mitte der zwanziger Jahre experimentierte der Künstler mit der Technik des Farbholzschnitts: Er verwendete mehrere Platten, zersägte die Stöcke für den Druck mit verschiedenen Farben oder färbte einen Stock mit mehreren Farben ein.
Der Katalog präsentiert die Holzstöcke auf ganzseitigen Farbtafeln und stellt die entsprechenden graphischen Blätter aus der Sammlung des Museums gegenüber. Die begleitenden Texte thematisieren die Bearbeitung, die spezifische Ausdrucksqualität und den Schaffensprozess der Technik.