Keller fehlt ein Wort
Patrick Tschan
Ralph Keller, 46, Kommunikationsberater, humorvoll, sprachgewandt, mitten im Leben stehend, stellt eines Tages fest, dass er Wörter verliert. Ganz normale Wörter wie „Tasse“, „Engländer“ oder „Klemme“ sind plötzlich nicht mehr da. Er weiß zwar um ihre Begrifflichkeit, aber dem aktiven Wortschatz sind sie entflohen. Wenig später verliert er die Gabe zu sprechen ganz. Die Diagnose: Aphasie, Sprachverlust; Krankheitsverlauf unklar, medikamentöse Behandlung wirkungslos, Therapieverlauf ohne feste Erfolgsaussichten.
Verständigungsschwierigkeiten machen den Alltag für Keller zum Spießrutenlauf – Einsamkeit, Scham, Wut und Verzweiflung sind die Folge. Doch Keller wäre nicht Keller, würde er den Kampf nicht aufnehmen … wenn nötig, auch mit ungewöhnlichen Mitteln. Patrick Tschans sympathischer Protagonist verliert mit einem Schlag die bislang selbstverständliche Herrschaft über sein verbales Handwerkszeug und damit seine Lebensgrundlage. Das Buch ist die teils tragische, teils surreale, teils absurd komische Chronik eines Zurückkämpfens, wie sie in dieser Form noch nie zu lesen war.