Kennzahlengestützte Optimierung des Managements von Serienanläufen in der Investitionsgüterindustrie
Entwicklung und Diskussion eines ganzheitlichen Kennzahlensystems für die Kleinserienfertigung
Martin Schuster
Unter den Rahmenbedingungen immer kürzer werdender Produktlebenszyklen, rascheren Wandels von Technologien, und volatiler Absatzmärkte sind in Serien produzierende Industrieunternehmen gefordert, ihren Märkten immer häufiger neue Produkte anzubieten. Tendenziell werden diese in kleiner werdenden Stückzahlen und über kürzere Serienlaufzeiten gefertigt. Damit wächst die Bedeutung eines systematisierten Serienanlauf- (bzw. „Ramp-Up“)Managements. Insbesondere in der Automobilindustrie hat das Serienanlaufmanagement als ein eigenständiges Feld in den letzten Jahren schon einen hohen Grad der Professionalität erreicht. Dies ist aber nicht so in anderen Bereichen der Produktion sonstiger komplexer Industriegüter wie z.B. des Maschinenbaus und der Medizintechnik, die für die exportabhängige deutsche Wirtschaft große Bedeutung haben. Das Serienanlaufmanagement ist somit ein für die betriebswirtschaftliche Forschung wichtiges Feld insbesondere für die Anlaufphase bei so genannten „Low-Volume-Modellen“. Den Herstellern ist es vor dem Hintergrund der hier geringen Stückzahlen oftmals nicht möglich, die zu Beginn der Produktion entgangenen Gewinne nachträglich zu erwirtschaften und die angestrebte Gesamtproduktrendite zu realisieren. Der Autor stellt sich daher die Frage, wie sollte ein Kennzahlensystem zur Optimierung der Serienanlaufphase in der Kleinserienfertigung gestaltet sein, dass wirksame Beiträge zum erfolgreichen Management der einschlägigen Prozesse leistet? Anregung und einen empirischen Hintergrund für ein generalisierbares Kennzahlensystem für systematisches Serienanlaufmanagement liefert ihm die mehrjährige praktische Tätigkeit in einem Werk für medizintechnische Geräte eines internationalen Konzernunternehmens. Martin Schuster zeigt auf, wie insbesondere Kleinserienfertiger den besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit Serienanläufen erfolgreich begegnen können, um wettbewerbsfähig zu sein.