Keramik 3 – gebrannte Idyllen /Keramika3 – pálená idyla /Kerámia3 – égetett idill
Typen - Regionen - Museen /Typy - Regióny - Múzeá /Típusok - régiók - múzeumok
Matthias Beitl, Péter Illés, Marta Pastieriková, Claudia Peschel-Wacha, Veronika Plöckinger
Ein Ausstellungsprojekt des Landes Burgenland gemeinsam mit dem Komitat Vas vor nunmehr 16 Jahren mochte dazu dienen, ein kurz zuvor geschlossenes bilaterales Kulturabkommen zwischen den beiden Ländem inhaltlich auszustatten. Der damalige stellvertretende Komitatsratspräsident umriss in seinem Vorwort mit genügend Pathos
die Atmosphäre, die den Werkstoff Ton und seine kulturelle Interpretation umgibt. Die in diesem Katalog repräsentierte Ausstellung ,,Keramik3 – gebrannte Idylle“ nimmt dieses Zitat gerne auf. Denn hier kristallisieren sich die Ansatzpunkte konzeptioneller Arbeit zur Durchforstung eben dieser kulturellen Aufladung des Materials. Keramik als ein repräsentativer Vertreter so genannter Volkskunst ist allgegenwärtig. Auf der einen Seite steht das lokale Selbstverständnis der Produzenten, auf der anderen Seite, beim „Konsum des Schönen“, die Wahrnehmung von „Tradition“ und deren Übertragung auf das eigene Wohlbefinden. Ein Blick in die Region rund um die Töpferzentren Modra,
Magyarszombatfa und Stoob zeigt, dass da wie dort produziert und gekauft wird. Wie weit die produkte zur Definition einer regionalen Kultur beitragen, diskutiert die Ausstellung anhand exemplarischer Wahmehmungen im Untersuchungsraum
und eines historischen Exkurses in die Sammlungen dreier Museen. Bei dieser Exploration entlang eines spezifischen Bereichs materieller Kultur steht früher oder später aber der Raum selbst zur Debatte. Denn das, was die Region ausmacht, ist
einerseits gesellschaftlicher Alltag, andererseits aber politisches Programm.