Kinder in kooperativen Lernphasen kognitiv aktivieren
Eine Videostudie zur Qualität der Peer-Interaktionen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht
Gwendo Ranger
Die vorliegende Studie beschreibt auf der Basis videographierter, kooperativer Lernphasen zum Thema „Magnetismus“ in der dritten Jahrgangsstufe die Qualität der Peer-Interaktionen, um Rückschlüsse auf die kognitive Aktivierung der Gruppenmitglieder zu geben. Der theoretische Teil beschäftigt sich mit den Themen kooperatives Lernen, kognitive Aktivierung und Kooperationsskripts. Hieraus leiten sich die Operationalisierung der kognitiven Aktivierung und die verwendeten Kooperationsskripts für die Studie ab.
Innerhalb des empirischen Teils werden die Gesprächsinhalte und das Aufmerksamkeitsverhalten der Gruppenmitglieder aus der Perspektive externer Raterinnen und Rater niedrig inferent im Hinblick auf eine kognitive Aktivierung ausgewertet. Diese Fremdeinschätzung wird durch die Selbstwahrnehmung der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihrer kognitiven Aktivierung im Sinne einer konvergenten Validierung ergänzt. Der Einsatz der zur Unterstützung der kognitiven Aktivierung konzipierten Kooperationsskripts erweist sich innerhalb der vorgestellten Studie als sinnvolle und effektive Möglichkeit, die Peer-Interaktionen in kooperativen Lernphasen organisatorisch zu steuern und eine vertiefte Elaboration des Lerngegenstandes zu fördern. Darüber hinaus geben die Ergebnisse Anregungen für die Unterrichtspraxis.