Kinderrechte – Kinderschutz:
Die Anerkennung der Lebenswirklichkeit des Kindes und ihre Bedeutung für Jugendhilfe, Pädagogik und Justiz
Über Kinderrechte, das Wohl und den Schutz des Kindes wird in der Gesellschaft kontrovers diskutiert.
Ist das Wohl eines Kindes gefährdet, hat der Staat die Pflicht, seinen Schutz zu garantieren und es – bei emotionaler Vernachlässigung, körperlicher und seelischer Mißhandlung oder sexuellem Mißbrauch – als letztes Mittel auch aus seiner Herkunftsfamilie herauszunehmen. Die Unterbringung in einer Pflege- oder Adoptivfamilie soll dem Kind neue und korrigierende Bindungserfahrungen sowie die Chance auf Entwicklung und Förderung seiner Persönlichkeit ermöglichen.
Von zentraler Bedeutung für das weitere Leben des Kindes ist in diesem Zusammenhang, ob und wie die Beteiligten – Mitarbeiter von Jugendämtern und freien Trägern, Richter, Gutachter, Verfahrenspfleger, Therapeuten, Eltern, Pflegeeltern – dessen Lebenswirklichkeit wahrnehmen und interpretieren: Welches (Selbst-)Verständnis haben sie? Stellen sie tatsächlich das Wohl und die Bedürfnisse des Kindes in den Mittelpunkt oder doch eher die Interessen der Erwachsenen?
Die Beiträge dieses Bandes sind parteilich für das Kind, beleuchten sowohl die Theorie als auch die Praxis und diskutieren die Fragestellungen aus sozialpädagogischer, psychologischer, medizinischer und juristischer Perspektive.