Kino Arbeit Liebe
Hommage an Elisabeth Büttner
Christian Dewald, Petra Löffler, Marc Ries
Elisabeth Büttner [1961–2016] hat das Kino stets als kollektiven Erfahrungs- und Möglichkeitsraum des Ich, als Raum der Affekte und der Erkenntnis gleichermaßen begriffen. Den Film schätzte sie wegen seiner Offenheit für große wie unscheinbare Ereignisse, für Widersprüche und Widerstände, für Gesten wie Phantome. Unaufhörlich war Büttner der Politik der Bilder und ihren Verknüpfungen auf der Spur; immer wieder hat sie darauf insistiert, dass Filme nicht nur Geschichten erzählen, sondern vielmehr Geschichte[n] haben und auf ihre Art machen. Die Räume und Zeiten des Kinos zu vervielfälti –
gen und aufzufalten, um sich in ihnen zu bewegen und sich ihnen kritisch zu stellen, war ihr als persönliche Haltung ebenso wichtig wie als wissenschaftliche Praxis der Vermittlung – Theorie und Praxis des Films gehörten für Elisabeth Büttner auf ganz natürliche Weise zusammen. Dem Kino galt bis zuletzt ihre Liebe ebenso wie ihre unermüdliche Arbeit. Ihre Gedanken hat sie in Vorträgen, in kleineren und größeren Schriften sowie Büchern großzügig mitgeteilt. Der vorliegende Band versteht sich als Hommage,als experimenteller Parcours entlang der Arbeitszusammenhänge einer ebenso genauen wie sensiblen Forscherin und einer überaus engagierten wie selbstkritischen Denkerin. Eine Untersuchung ihrer Wege, die uns selber
in Gang gesetzt haben.