Kirchengebäude in urbanen Gebieten
Wahrnehmung – Deutung – Umnutzung in praktisch-theologischer Perspektive
Sonja Keller
Die Studie untersucht die plurale Wahrnehmung und Deutung von Kirchengebäuden, zumal diese Deutungsvielfalt für das Verständnis und die Bewertung der Umnutzungsoptionen konstitutiv ist. Um die Perzeption von Kirchen, ihre Nutzung und Funktion zu erschließen, wurden durch teilstandardisierte Gruppendiskussionen empirische Daten gesammelt. Mittels einer strukturierten Inhaltsanalyse wurden die Daten ausgewertet und damit exemplarische Beschreibungen der Eigenart der Kirchengebäude und der Umnutzung von Kirchen aufgezeigt. Der empirisch belegte „Bedeutungsüberschuss“ der Kirchengebäude wird theoretisch hinsichtlich verschiedener Zusammenhänge, in denen Kirchengebäude erlebt und wahrgenommen werden, aufgefächert. Durch den interdisziplinären Rückgriff auf verschiedene Wissensbestände wird aufgezeigt, wie Kirchengebäude wahrgenommen werden, welchen Nutzungsverschiebungen sie unterlagen, welche theologischen Verständnisse wirkmächtig sind und wie die Räumlichkeit der Kirchengebäude selbst das Erleben der Räume prägt. Die Untersuchung zeigt, dass der Zugriff auf Kirchengebäude aus verschiedenen Perspektiven erfolgt, was die Herausforderungen, Kirchen umzunutzen, prägt.