Kirchenräume als Begegnungsräume
Reflexionen über das pastorale Potential von Kirchenräumen im Kontext der modernisierten Gesellschaft
Peter Scheuchenpflug
Die modernisierte Gesellschaft hat die Rahmenbedingungen für christliches Handeln fundamental verändert. Denn die Kirchen sind herausgefordert, sich vermehrt auf Menschen einzustellen, denen die Welt des christlichen Glaubens fremd oder fremd geworden ist. Deshalb spielen freiheitlich gestaltete Räume eine zentrale Rolle, in denen eine gegenseitige Begegnung stattfinden kann. Faszinierend ist nun, dass die historischen wie modernen Kirchenben als Symbole des Christentums solche Begegnungsräume eröffnen – und zwar über unterschiedliche Zugänge. Dazu zählt zunächst der Kirchentourismus in seinen vielfältigen Spielarten, darüber hinaus aber auch die Funktion von Kirchen als Räume der Stille und Sammlung, als öffentliche Orte und ggf. als Ben, die selbst Kunstwerke sind oder solche beherbergen. Ferner können in einer plurireligiösen Gesellschaft Sakralräume in ihrer Funktion der symbolischen Repräsentanz der jeweiligen Religion spezifische Begegnungsräume eröffnen. Das Buch bündelt diese unterschiedlichen Perspektiven und plädiert dafür, konsequent und strukturiert das hier enthaltene pastorale Potential zu nutzen. Mit dem Denkmodell der Begegnungsräume wird dabei ein pastoralsoziologisch und pastoraltheologisch begründeter Theorierahmen eröffnet, der unter anderem auch für die Weiterentwicklung der so genannten Kirchenpädagogik wertvolle Impulse liefern kann.