Klänge einer Trauma-Wunde
Die Madrigale des Carlo Gesualdo
Bernd Oberhoff
Die Musik des Carlo Gesualdo (1566-1613) hat den Autor bereits in jungen Jahren fasziniert und auf Grund ihrer ungewöhnlichen Harmonik in Staunen versetzt. Bei dem Bemühen, diesem Rätselhaften auf die Spur zu kommen, war die Entdeckung einer traumatischen Verwundung des Komponisten in der Kindheit wegweisend. Diesem Trauma hat Gesualdo in seinen Madrigalen in Text und Musik Ausdruck verliehen, sodass die 6 Madrigalbücher als ein klingendes Lehrbuch über Trauma, Traumafolgesymptome und Traumaheilung betrachtet werden können, was nicht nur beeindruckend, sondern vermutlich einzigartig in der Musikgeschichte ist.