Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945
Reinhold Weber
Erst im Nachhinein eröffnet sich dem Betrachter, dass der Erste Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts eine lang anhaltende Phase erbitterter Auseinandersetzungen zwischen liberaler Demokratie und totalitären Ideologien eröffnete. Dieser „Zweite Dreißigjährige Krieg“, der Erste Weltkrieg, der Verfall der Weimarer Republik und der Zivilisationsbruch des Dritten Reiche, bedeutete einen apokalyptischenEinbruch von Gewalt und Barbarei in bislang ungeahntemAusmaß. Der Novemberumsturz 1918 war für die Zeitgenossen inerster Linie der Zusammenbruch der alten Ordnung am Ende einesverlorenen Kriegs. Die Monarchie wurde abrupt durch ein demokratisches System, auf das viele nicht vorbereitet waren, ersetzt. Mit der Kleinen Geschichte der Länder Baden und Württemberg liegt zum ersten Mal eine gemeinsame Geschichte des deutschen Südwestens von Weimar bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg vor, in der die anhaltenden politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichenUnruhen und Katastrophen nachgezeichnet werden. Dabeiwerden die beiden Länder Baden und Württemberg mit ihren jeweils eigenen politisch-historischen Traditionen miteinander verglichen und in die deutschlandweiten Entwicklungen eingebettet.