Kletterführer Wetterstein Nord
inkl. Oberreintal
Rolf Gemza, Martin Oswald, Christian Pfanzelt
„Hoi, mi leckst am Oasch“ – der klassische Oberreintal-Gruß entfährt einem unweigerlich auch beim Anblick des neuen Wetterstein-Nord-Führers: Ist der dick Mann! Ja, es hat sich einiges getan im Wetterstein. Und das nicht nur im Oberreintal, wo viele Routen an Wänden entstanden sind, die teilweise seit Jahrzehnten keinen Kletterer mehr zu Gesicht bekommen hatten. Und auch an den alten Wänden gibt es Neuland, das für mehr als nur eine Saison reicht. Vom Zustieg her wesentlich konsumfreundlicher als das Oberreintal ist natürlich das Gebiet auf der Nordostseite der Alpspitze. Hier finden sich sowohl Klettergärten als auch lange Routen in bestem Hochgebirgskalk – und das alles in nächster Nähe zur Bahn. Allerdings darf man in den langen Touren manchmal auch anstehen. An der Bernadeinwand sind einige Routen leider dem neuen „Mauerläufer-Klettersteig“ zum Opfer gefallen, was mit neuen Wegen weiter rechts zumindest zahlenmäßig etwas kompensiert werden konnte. Man kann aber für die Zukunft nur hoffen, dass das nicht Schule macht. Durchgebohrte Normtouren sind im nördlichen Wetterstein nach wie vor die Ausnahme. Zum Glück. Aber gerade deswegen sind alpine Grundfertigkeiten wie das Gehen im Schrofengelände und die Orientierung im Zu- und Abstieg oft wichtiger als die reinen Kletterfähigkeiten.