Kohte, Kanu, Kino und Kassette
Jugend zwischen Wilhelm II. und Wiedervereinigung
Alfons Kenkmann, Leonard Schmieding
Dieser Band versammelt Beiträge zu jugendlichen Akteuren und ihrem Bestreben, ihre Lebenswelten selbst zu gestalten und sie gegen äußere Einwirkungsversuche aus der Erwachsenenwelt zu behaupten. Hierbei liegt der regionale Fokus auf der Region Mitteldeutschland. Zeitlich blicken die Autorinnen und Autoren im Längsschnitt auf einhundert Jahre dieser jugendlichen Gesellungen zurück, wobei sie jeweils einzelne Jugendkulturen einer bestimmten Epoche im historischen Querschnitt analysieren und übergreifende Phänomene in den Blick nehmen. So stehen die auf Auslandsfahrten der Bündischen Jugend eingesetzten Kohten und Kanus für die stetig zunehmende Mobilität der Heranwachsenden; das Kino für einen wichtigen Versammlungsort, der in der Weimarer Republik wie auch im Nationalsozialismus und der DDR stark umkämpft war; die Kassette schließlich symbolisiert die wachsende Bedeutung populärer Musik und deren eigensinnige Aneignung durch jugendliche Gruppen. Auf diese Weise entsteht ein detailliertes Bild von Jugendkulturen zwischen dem ausgehenden Kaiserreich Wilhelms II. und der deutschen Wiedervereinigung.