Kokeros
Aus den Aufzeichnungen des Ullrich Sachse
Christian Grün, Edgar Kupfer
Die Erlebnisse des Ullrich Sachse entführen den Leser in diesem opulenten Vierteiler in das Radebeul der Endsiebziger, als es noch von allerlei geheimnisvollen Gestalten und „Originalen“ bevölkert war. Da wohnt ein Herr Knohll schon seit hunderten von Jahren im Meinholdschen Turmhaus und befasst sich mit okkulten Experimenten, es tauchen drei wunderliche Mäuse auf, die sprechen und Skat spielen können, Feen, Zwerge, ein schrecklicher Mönch im Rieselgrund, der Elbnix und ein Drache in Menschengestalt: Kokeros. Oder entspringt etwa alles der Phantasie des Ullrich Sachse, der gern im Weißen Roß oder im Spitzhaus mit dem alten Dichter, „Uhu“ genannt, und seinem Freund Henny zusammensitzt und dem Biere frönt? Ganz real aber sind vier Bösewichter, die allesamt aus der geheimnisvollen Rebwurzel zu stammen scheinen, die auf dem Dachboden vom Schloß Hofläßnitz eigentlich liegen müßte. Sie machen das Leben des Ullrich Sachse schwer und an sie verliert er auch seine Geliebten. In diesem vielschichtigen Roman, der in vier Teile („Schachspiel“, „Skatspiel“, „Zeitspiel“, „Kriegsspiel“) gegliedert ist, werden Radebeuler Sagen und Legenden, Historie, Lokalkolorit und sozialistischer Alltag auf frappierende und spannende Weise miteinander verwoben, wobei die Grenzen zwischen Realität und phantastischen Traumwelten oft mühelos im Stile E.T.A. Hoffmanns überschritten werden.